Pilotprojekt„Spieler sensibilisieren – Schiedsrichter stärken“ ein voller Erfolg
Am 13. September 2025 fand in Nienburg der erste Pilottag des Projekts „Spieler sensibilisieren – Schiedsrichter stärken“ statt. Von 10:00 bis 17:00 Uhr nahmen die Vereine TSV Loccum, TuS Wasserstraße und TV Eiche Winzlar an der Veranstaltung teil. Als Gäste durften wir Jens Grützmacher (Vorsitzender NFV Bezirk Hannover), Tino Schildknecht (Kreisspielausschuss Vorsitzender NFV Nienburg), Markus Schenke (Kreisvorsitzender NFV Nienburg), Janine Geisler (Presseausschuss NFV Nienburg), Bastian Strauß (Kreissportbund Nienburg) sowie Bundesliga-Schiedsrichter Harm Osmers – Pate des Projektes begrüßen.
(Die Initiatoren und Pate Harm Osmers - v.r. Tobias Krönig, Lukas Frenzel, Harm Osmers, Lars Dierksen, Maximilian Wiesner)
Ein Tag voller Inhalte und Austausch
Nach der Begrüßung durch die Schiedsrichterlehrwarte führte Wilm Laue in die Thematik ein und zeigte auf, wie der Weg zum Schiedsrichter verläuft. Besonders betonte er die positiven Eigenschaften, die mit dieser Aufgabe verbunden sind: Selbstbewusstsein entwickeln, Verantwortung übernehmen, Freundschaften knüpfen und persönlich wachsen.
Im anschließenden Regelworkshop vermittelte Lars Dierksen die Grundlagen des Fußballregelwerks auf interaktive Weise. Die Spielerinnen und Spieler wurden dabei aktiv eingebunden und mussten in verschiedenen Spielszenen selbst entscheiden, wie sie handeln würden. Bei der anschließenden Auflösung zeigte sich, dass die Regelinterpretationen oft von den offiziellen Vorgaben abweichen – ein lehrreicher Aha-Effekt für viele. Besonders die Themen Handspiel und persönliche Strafen sorgten für lebhafte Diskussionen.
Nach der Mittagspause übernahm Harm Osmers. Der Bundesliga-Schiedsrichter gab spannende Einblicke in seinen Alltag, sprach über den Umgang mit Drucksituationen und die Bedeutung von Selbstbewusstsein und Persönlichkeit für Schiedsrichter. Besonders eindrucksvoll waren die gemeinsam analysierten Bundesliga-Szenen, ergänzt durch Bodycam-Aufnahmen und Einblicke in die Kommunikation zwischen VAR und Schiedsrichtern. Die anschließende Fragerunde nutzten die Anwesenden intensiv, um ihre Sichtweisen einzubringen.
Zum Abschluss leitete Lars Dierksen einen vereinsübergreifenden Austausch, in dem konkrete Ergebnisse sichtbar wurden:
- Die Kommunikation auf dem Spielfeld muss respektvoller gestaltet und ausgebaut werden.
- Junge Schiedsrichterassistenten brauchen Rückhalt und Unterstützung durch Vereine und Spieler.
Dieser Austausch soll beim nächsten Schiedsrichter-Lehrabend fortgeführt werden, um auch die Sichtweise der Schiedsrichter noch stärker einzubinden.
Ausblick
Abgeschlossen wurde der Pilottag mit einem Ausblick auf die nächsten Schritte:
- Einstieg in den aktuellen Lehrgang zum Schiedsrichter des NFV Nienburg.
- Fortführung des vereinsübergreifenden Austauschs auf weiteren Lehrabenden.
- Entwicklung eines Selbstbewusstseinstrainings für junge Schiedsrichter mit professioneller Begleitung.
- Ausweitung des Projekts auf weitere Vereine, um noch mehr Spielerinnen, Trainer und Offizielle einzubinden.
Fazit
Der erste Pilottag hat gezeigt, dass es sich lohnt, Spieler und Schiedsrichter miteinander ins Gespräch zu bringen. Regelverständnis, Respekt und Kommunikation waren die zentralen Themen, die bei allen Teilnehmenden spürbar Wirkung gezeigt haben. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Veränderungen im Umgang auf dem Platz nur gelingen, wenn alle Beteiligten – Spieler, Trainer, Offizielle und Schiedsrichter – gemeinsam an einem Strang ziehen.
Die Initiatoren Tobias Krönig, Lars Dierksen und Lukas Frenzel ziehen ein sehr positives Fazit:
„Wir haben den Grundstein für eine neue Form des Miteinanders gelegt. Jetzt gilt es, die gewonnenen Impulse weiterzutragen und dauerhaft im Vereinsalltag zu verankern.“
Das Projekt wird von der niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung und dem Landessportbund Niedersachsen gefördert.